NOS REUSSITES

Unsere Erfolge

AGBEKE Sylvain

AGBEKE Sylvain

Die meisten afrikanischen Städte haben in den letzten Jahrzehnten eine rasante Urbanisierung und einen dramatischen Bevölkerungszuwachs erlebt. Diese Situation hat dazu geführt, dass auch immer mehr Kinder auf der Straße leben. Der 15-jährige Sylvain Agbeke war eines davon. Wegen Streit mit seinen Eltern und Auseinandersetzungen darüber, dass er zu spät von der Schule nach Hause zurückkehre, verließ Sylvain das Haus seiner Familie in Ségbé und begann sein Leben auf der Straße.

Als er schon zwei Jahre auf der Straße durchgeschlagen hatte, traf Sylvain im Oktober 2017 Pädagogen von Hälsa am Strand von Kodjoviakopé. Seit dem ersten Treffen hat er regelmäßig an den Aktivitäten in unserem Tageszentrum Djéna teilgenommen. Gemeinsam mit unserem Bildungs-Team hat Sylvain eine Vision für seine Zukunft entwickelt. Nach und nach wurde er sich den Grenzen seines Lebens auf der Straße bewusst und entschied sich, wieder nach Hause zu gehen.

Wir haben ihn in diesem Prozess unterstützt und begleitet. Heute blüht er in seiner Familie auf und geht wieder zur Schule. "Er ist ein kluger Junge und hat eine Zukunft", sagt einer seiner Lehrer. Sylvain träumt davon, Arzt zu werden.

Luc AMOU

Luc AMOU

Luc Amou ist das älteste von drei Geschwistern. Weil seine Eltern sich scheiden ließen, wuchs er bei seinen Großeltern auf. Dort ging er auch zur Schule, bis sein Vater ihn zu sich holte, weil er ihn auf eine andere Schule schicken wollte.

Doch im Haus seines Vaters wurde er von seiner Stiefmutter körperlich und verbal missbraucht und bekam, so erzählen es die Großeltern, auch nicht genug zu essen. Später nahm ihn seine Mutter zu sich nach Aflao-Simé. Leider kam er weder mit seinem Stiefvater noch mit seiner Mutter aus, so dass er das Haus seiner Mutter verließ und sich ein Leben auf der Straße aufbaute, wo er nach zwei Jahren in Kontakt mit unserem Team kam, das ihn versorgte, wenn er krank war und einlud, an den Angeboten der Alternativen Schule teilzunehmen.

Eines Tages wurde einer seiner Freunde wegen einer Kokain-Überdosis in die Notaufnahme eingeliefert. Dieses Erlebnis hat ihn nachträglich bewegt und wachgerüttelt. Er wurde sich seiner Situation bewusst und bat Hälsa, ihm dabei zu helfen, wieder Kontakt mit seiner Familie aufzubauen.

Nun lebt er wieder bei seinen Großeltern. Dort hat er mithilfe von Hälsa auch einen Friseursalon gefunden, wo er seine Ausbildung macht. Sein Chef schätzt ihn sehr und sagt: "Er ist fleißig, gesellig, entschlossen und er hört gut auf Ratschläge.“

 Nicolas AMEKOUDJI

Nicolas AMEKOUDJI

Nicolas wurde als Baby von seiner Mutter verlassen und beim Vater gelassen. Dort wurde er von seiner Stiefmutter aufgezogen.
Doch 2016 erkrankte sie plötzlich an einer unidentifizierten Krankheit und verstarb.
Nicolas war nun wieder allein mit seinem Vater. Sehr schnell wurde die Beziehung zwischen Nicolas und seinem Vater angespannt, besonders wenn es um die Schule ging, die Nicolas Schwierigkeiten bereitete.
Nicolas' Vater war sehr fordernd und wurde seinem Sohn gegenüber auch gewalttätig, wie Nicolas uns erzählte und der Vater später bestätigte.

Immer wieder kam es zu Übergriffen, das Zusammenleben wurde immer schwieriger und Nicolas hatte Angst, nach Hause zurück zu kehren. Weil er unter diesen Bedingungen nicht mehr leben wollte, entschied Nicolas sich im Oktober 2016 für ein Leben auf der Straße. Einen Monat später kam er in Kontakt mit unserem Team und nahm dann an immer mehr Angeboten teil - medizinischer Versorgung, Alphabetisierungskursen, staatsbürgerlicher und moralischer Bildung, Freizeit- und Sportaktivitäten, psychosozialen Gesprächen.

Im September 2018 entschied er sich nach vielen Gesprächen, zu seinem Vater in Yokoé zurück zu ziehen und dort eine Ausbildung zu beginnen.
Unsere Kollegen vermittelten ihm einen Ausbildungsplatz in einer Werkstatt für Kesselbau.
Dank eines Fahrrads kann er von Zuhause dorthin fahren und sich so ein selbstständiges Leben aufbauen.

Ludovic KPABA

Ludovic KPABA

Als Ludovic Kpaba in der 6. Klasse war, beschuldigte ihn eine Verkäuferin vor seiner Schule, etwas geklaut zu haben.Er wurde verhaftet und zur Polizeistation gebracht, wo er für unschuldig befunden wurde. Doch er hatte das Gefühl, vor seinen Freunden das Gesicht verloren zu haben und traute sich nicht mehr zurück zur Schule.

Und so verließ er im Februar 2018 das Haus seiner Großeltern, bei denen er lebte, und suchte sein Glück auf der Straße. Schon kurze Zeit später lernte er unser Tageszentrum Djena kennen, und kam immer wieder.

Er war eher ein Einzelgänger, war aufmerksam und ernst in den Kursen, nahm aber nicht gerne an Gruppenspielen teil. Die Gespräche mit unseren Kollegen hingegen nahm er sehr gerne wahr und äußerte schon bald den Wunsch, nach Hause zurück zu kehren.

Im Juli 2018 schon konnte unser Team das möglich machen und so lebt er nun wieder bei seinen Großeltern.

Wir vermittelten ihn an eine Kesselbauwerkstatt, wo er nun lernt, Bleche zu verstärken, zu schmieden und zu lackieren.
"Er ist ein schüchternes Kind, er ist intelligent, er versteht alle ihm gezeigten Produkte und reproduziert sie ohne Probleme", sagt sein Chef Herr Tchamdza. Und auch seine Großmutter ist stolz auf ihn und freut sich: "Er sagte mir: Eines Tages werde ich dir eine Schaufel schmieden!“